Die Sekundarstufe I ist Teil der obligatorischen Schule, sie bereitet die Schülerinnen und Schüler für den Eintritt in eine berufliche Grundbildung oder eine allgemeinbildende Schule der Sekundarstufe II vor.
Die Sekundarstufe II gehört zum postobligatorischen Bereich. Sie umfasst berufsbildende und allgemeinbildende Ausbildungsgänge:
- Zu den allgemeinbildenden Ausbildungsgängen gehören die Ausbildungen an gymnasialen Maturitätsschulen und an Fachmittelschulen (Fachmittelschulausbildung und Fachmaturitätsausbildung). Sie sind nicht direkt berufsqualifizierend und bereiten auf Ausbildungsgänge auf der Tertiärstufe vor.
- Zu den berufsbildenden Ausbildungsgängen gehört die berufliche Grundbildung nach dualem System oder als schulisches Vollzeitangebot. Während der oder im Anschluss an die berufliche Grundbildung kann eine erweiterte Allgemeinbildung im Rahmen der Berufsmaturität erworben werden. Die Ausbildungsgänge führen direkt in eine berufliche Tätigkeit und bereiten auf Ausbildungsgänge auf der Tertiärstufe vor.
Für Jugendliche, die nach der Sekundarstufe I nicht direkt in die Sekundarstufe II eintreten, stehen Zwischenlösungen wie Brückenangebote zur Verfügung.
Rund zwei Drittel der Jugendlichen eines Jahrgangs absolvieren eine berufliche Grundbildung, ein Drittel besucht eine gymnasiale Maturitätsschule oder eine Fachmittelschule. Bund und Kantone haben sich das Ziel gesetzt, dass 95 Prozent aller 25-Jährigen über einen Abschluss auf der Sekundarstufe II verfügen. Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt (OdA) haben verschiedene Massnahmen getroffen, um den Übergang zwischen der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II zu verbessern. Das 95-Prozent-Ziel ist heute für gebürtige Schweizerinnen und Schweizer mit 94,1 % fast erreicht. Handlungsbedarf besteht vor allem bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund: sowohl bei den in der Schweiz geborenen Ausländerinnen und Ausländern, als auch bei jungen Erwachsenen, die das Schulsystem nicht oder nur teilweise in der Schweiz durchlaufen haben. Sie bleiben deutlich häufiger ohne Abschluss auf der Sekundarstufe II (BFS 2019).