Skip to main content
European Commission logo
EACEA National Policies Platform:Eurydice
Reformen im Schulbereich

Switzerland

14.Laufende Reformen und Politikentwicklung

14.2Reformen im Schulbereich

Last update: 27 January 2020
On this page

2019

Edulog: Föderation der Identitätsdienste im Bildungsraum Schweiz

Im Oktober 2019 hat die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK im Rahmen der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie der Errichtung von Edulog zugestimmt. Edulog steht für «Föderation der Identitätsdienste im Bildungsraum Schweiz». Ziel von Edulog ist es, Lernenden, Lehrpersonen und Mitarbeitenden der Schulverwaltungen der obligatorischen Schule und der Sekundarstufe II (Gymnasien, Fachmittelschulen und Berufsfachschulen) einen vereinfachten Zugang zu den Online-Diensten für Schule und Unterricht zu ermöglichen. Die Föderation schützt persönliche Daten, sichert die digitalen Zugänge und schafft Vertrauen für das Lernen im digitalen Kontext. Edulog wird die Kinder und Jugendlichen während ihrer gesamten Ausbildungszeit auf Stufe obligatorische Schule und Sekundarstufe II begleiten und auch der Übergang zur Tertiärstufe ist sichergestellt. 

Nach heutigem Planungsstand werden erste Zugriffe auf Online-Dienste via die Föderation ab Beginn des Schuljahres 2020/2021 möglich. Ab diesem Zeitpunkt werden sich erste Kantone sowie Dienstleistungsanbieter an der Föderation beteiligen. Auftraggeber der Föderation ist die EDK. Die Kantone finanzieren die zentrale Infrastruktur gemeinsam. Die im Bereich ICT und Bildung tätige Fachagentur educa.ch wirkt als Geschäftsstelle von Edulog.

 

Grundkompetenzen Sprachen und Mathematik: Erhebungen 2016 und 2017

Die Kantone sind per Verfassung zur Harmonisierung der Bildungsziele verpflichtet. Sie haben gemeinsam Instrumente für die Zielharmonisierung entwickelt. Dazu gehören die nationalen Bildungsziele (Grundkompetenzen) der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK oder die neuen sprachregionalen Lehrpläne. Die Einführung dieser und weiterer Instrumente ist ein langfristiger Prozess und noch nicht abgeschlossen.

Am Ausgangspunkt der Harmonisierung wurde nun erstmals unter Beteiligung aller Kantone untersucht, wie viele Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen erreichen, die von der EDK 2011 festgelegt worden sind. Die Ergebnisse sind gleichzeitig ein Indikator für die Übereinstimmungen bei den Bildungszielen zwischen den Kantonen. Getestet wurden Kompetenzen aus den Bereichen Schulsprache und erste Fremdsprache am Ende der Primarstufe (2017) und Mathematik am Ende der obligatorischen Schule (2016). Siehe Kurz-Info zu den Resultaten der Erhebungen.   

Ziele für den Bildungsraum Schweiz: Erklärung 2019

Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF und die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK haben im September 2019 ihre gemeinsamen bildungspolitischen Ziele aktualisiert. Die langfristig angelegten Ziele aus der Erklärung 2015 sind weiterhin relevant und wurden basierend auf den aktuellen Erkenntnissen des Schweizer Bildungsberichts 2018 weiterentwickelt. 

In der gemeinsamen Erklärung 2019 wurden zwei neue Ziele aufgenommen. Ersteres betrifft die digitale Transformation. Es geht um die neuen Herausforderungen der digitalisierten Arbeitswelt und Gesellschaft sowie die Nutzung der damit verbundenen Chancen. Die zweite Thematik betrifft Austausch und Mobilität. Ziel ist die Förderung des Sprachenlernens im nationalen und internationalen Kontext. Beide neuen Ziele beziehen sich auf Strategien in den genannten Bereichen, welche Bund und Kantone gemeinsam oder je für sich bereits 2017 resp. 2018 verabschiedet haben. Zudem wurde das Ziel zur Berufs- und Studienwahl auf die gesamte Berufs-, Studien und Laufbahnberatung (BSLB) erweitert und nimmt neu eine mehrere Bereiche übergreifende Stellung ein. Aus den gemeinsamen Zielen leiten WBF und EDK in ihrem Zuständigkeitsbereich konkrete Massnahmen ab und tragen mit deren Umsetzung zur Zielerreichung bei.  

 

2018

Informatik am Gymnasium

Im August 2018 traten das revidierte Maturitätsanerkennungsreglement der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und die gleichermassen angepasste Maturitäts-Anerkennungsverordnung des Bundes in Kraft. Die Revision beinhaltet die Einführung von Informatikunterricht im Rahmen eines obligatorischen Faches für alle Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Maturitätsschulen bis spätestens 2022/2023. Der Unterricht basiert auf dem neuen Rahmenlehrplan Informatik. Gemäss Rahmenlehrplan sollen die Schülerinnen und Schüler eine breite informatische Grundbildung erwerben. Sie werden in Konzepte wie die Grundzüge von Programmiersprachen, in wichtige technische Hintergründe von Computernetzwerken oder in Sicherheitsaspekte der digitalen Kommunikation eingeführt und sollen ein fundiertes Verständnis der Hintergründe der Informationsgesellschaft entwickeln.

 

Digitalisierungsstrategie für das Bildungswesen

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat im Juni 2018 die Ziele einer nationalen Digitalisierungsstrategie für das Bildungswesen verabschiedet. Übergeordnetes Ziel ist es, alle Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu eigenständigen und verantwortungsbewussten Menschen in einer durch Digitalisierung sich stetig verändernden Welt bestmöglich zu unterstützen. Die Zielsetzungen betreffen sieben Bereiche: (1) die Datennutzung im Bildungswesen, d.h. der Umgang mit den durch Digitalisierung generierten Daten und Datensicherheit, (2) die für die Schulen und Schulleitungen notwendigen Kompetenzen und Ressourcen (Ausstattung, Infrastruktur, digitale Identität), (3) die von den Schülerinnen und Schülern und den Lernenden zu erreichenden Kompetenzen im Umgang mit Digitalisierung, (4) die kontinuierliche Stärkung der Lehrerinnen und Lehrer in Fragen der Digitalisierung durch Aus- und Weiterbildung, (5) die Nutzbarmachung der Potenziale der Digitalisierung durch Forschung und Innovation, (6) die Klärung der Rolle von neuen Akteuren und (7) die Nutzung neuer technologischer Möglichkeiten im Netzwerk der Bildungsbehörden. 

Bis im Frühling 2019 wird die EDK konkretisieren, mit welchen Massnahmen diese Ziele erreicht werden sollen. Der Bund unterstützt den Digitalisierungsprozess im Bildungsbereich seinerseits mit dem Aktionsplan Digitalisierung in den Jahren 2019 und 2020.

 

2017

Strategie für Austausch und Mobilität

Im Oktober 2017 haben Bund und Kantone eine gemeinsam erarbeitete Strategie für Austausch und Mobilität genehmigt. Die Strategie soll dazu beitragen, dass Austausch und Mobilität selbstverständliche Teile von Bildungs- und Arbeitsbiographien sowie von ausserschulischen Aktivitäten werden. Es wird eine verstärkte Anerkennung und Förderung von Austausch und Mobilität angestrebt, mit dem Ziel, höhere Beteiligungszahlen zu erreichen. Dazu sollen die bestehenden Angebote ausgebaut und weiterentwickelt werden und es soll ein einfacher Zugang zu Information und Angeboten gewährleistet sein. Schliesslich schafft die Strategie die Voraussetzung für eine effektive Kooperation und Koordination zwischen Bund und Kantonen sowie den weiteren Akteuren im Bereich von Austausch und Mobilität. Die Strategie Austausch und Mobilität ist auf eine lange Sicht angelegt. Bund und Kantone setzen sich für eine schrittweise Umsetzung der Strategie ein. Auf operativer Ebene liegt die Verantwortung weitgehend bei der Agentur Movetia, die von Bund und Kantonen für die Förderung von Austausch und Mobilität gegründet wurde.

 

Empfehlungen zum Sprachenunterricht

Im Oktober 2017 hat die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) Empfehlungen zum Unterricht der Landessprachen und des Englischen in der obligatorischen Schule erlassen. Sie will damit die Kantone bei ihren Arbeiten zum Erhalt eines guten Fremdsprachenunterrichts und zu dessen Weiterentwicklung unterstützen. Die Empfehlungen richten sich an die Kantone und an die Institutionen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung und umfassen die Themenbereiche Unterricht in den Klassen, Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen, Förderung von Austausch und Mobilität für Schülerinnen und Schüler und für Lehrpersonen sowie die Durchführung von Forschungsprojekten. Ergänzend zu den Empfehlungen sind Beispiele Guter Praxis im Sprachenunterricht zusammengestellt worden.

 

Informatik-Obligatorium am Gymnasium

Im Februar 2017 hat die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) eine Anhörung gestartet zur Frage, ob das Fach Informatik für alle Schülerinnen und Schüler obligatorisch werden soll. Die EDK hat dazu den Entwurf eines Rahmenlehrplans Informatik vorgelegt, der die Ausrichtung und die Ziele des Fachs beschreibt. Beim Fach Informatik geht es nicht um die Vermittlung von Anwenderkenntnissen, sondern um die Vermittlung wichtiger Grundlagen der Informatik. Die vorgesehene informatische Grundbildung enthält die Grundzüge von Programmiersprachen, technische Hintergründe von Computernetzwerken, Sicherheitsaspekte der digitalen Kommunikation, etc.

Findet der Vorschlag eine positive Aufnahme in der Anhörung, wäre in einem nächsten Schritt das Schweizerische Maturitätsanerkennungsreglement zu ändern. 

 

Mit einer Fachmaturität und einer Ergänzungsprüfung an die Universität

Seit Januar 2017 können auch Inhaber einer Fachmaturität nach erfolgreichem Absolvieren einer Ergänzungsprüfung (Passerellen-Prüfung) an einer universitären Hochschule studieren. Diese Möglichkeit der Zulassung bestand bisher nur für Absolventen einer Berufsmaturität. Inhaber einer Fachmaturität, die an einer Hochschule studieren wollen, mussten bis jetzt die gymnasiale Maturität nachholen.

Der Bundesrat hat im Oktober 2016 eine entsprechende Änderung der Verordnung beschlossen, die Kantone haben der Anpassung des interkantonalen Rechts zugestimmt.