Schülerinnen- und Schülerbeurteilung
Die Beurteilung hat zum Ziel, die Förderung des einzelnen Kindes und seiner schulischen Leistungen zu unterstützen. Sie stärkt das Selbstvertrauen und das Vertrauen des Kindes in sein Können, in seine Leistungsfähigkeit und seine Selbsteinschätzung. Die Beurteilung verschafft einen Überblick über den Leistungsstand des einzelnen Kindes und der ganzen Klasse und trägt dazu bei, die Lernvorgänge im Unterricht so zu gestalten, dass das einzelne Kind seine Lernziele erreichen kann. Die Beurteilung ist einerseits ein zentrales Instrument, um die Wirkung des Unterrichts zu überprüfen und andererseits eine wichtige Information für die Eltern sowie zentrale Grundlage für Entscheidungen über weitere schulische Ausbildungswege (Verordnung über die Beurteilung der Kinder und deren Beförderung an der Primarschule).
Die schulische Leistung wird durch regelmässige Lernkontrollen und standardisierte Tests, wie ehemals die Standardprüfungen (s. interne Evaluation) in der 3. und 5. Klasse, festgestellt. Bei der Bewertung der Leistung wird unterschieden zwischen formativen (= Förderung der Selbstbeurteilung, Förderung durch Rückmeldungen im Unterricht), summativen (= Lernkontrollen zur Feststellung des Leistungsstandes) und prognostischen Beurteilungsformen (= Aussagen über die voraussichtliche weitere schulische Entwicklung des Kindes). In der Primarschule gibt es keine Ziffernnoten.
Grosses Gewicht wird dem mündlichen Elternkontakt beigemessen. Anstelle des Zeugnisses wird ein Elterngespräch durchgeführt, anlässlich dessen die Lehrperson eine schriftliche differenzierte und lernzielorientierte Beurteilung des Lernstandes abgibt. Die schriftliche Ergänzung zum Elterngespräch gibt Aufschluss über den Grad der Lernzielerreichung (erfüllt hohe Anforderungen, erfüllt erhöhte Anforderungen, erfüllt Grundanforderungen, erfüllt Grundanforderungen nicht) in den verschiedenen Fächern sowie über das Lern-, Sozial- und Arbeitsverhalten.
Versetzung der Schülerinnen und Schüler innerhalb der Primarschule
Auf der Primarstufe erfolgt die Promotion automatisch in die nächste Klasse. Es müssen keine Promotionsbedingungen erfüllt werden.
Übertritt in die Sekundarstufe
Nach Abschluss der Primarschule werden die Schülerinnen und Schüler gemäss ihren Leistungen in Deutsch und Mathematik sowie ihres Arbeits- und Lernverhaltens der entsprechenden Schulart der Sekundarstufe I zugewiesen (detaillierte Informationen siehe Kap. 6). Als Richtzahlen gelten folgende Prozentangaben (vgl. Verordnung über die Aufnahme in die sowie die Promotion und den Übertritt auf der Sekundarstufe I):
- Oberschule 28%
- Realschule 50%
- Gymnasium 22%
Die Klassenlehrperson empfehlen die einzelnen Schülerinnen und Schüler auf Grundlage der Schülerbeurteilung mit Blick auf die fachspezifischen Kriterien für Deutsch und Mathematik sowie die Kriterien für das Lern- und Arbeitsverhalten für eine bestimmte Schulart.
Die Eltern teilen der Lehrperson ihren Zuteilungswunsch mit. Sofern sich Eltern und Lehrperson einig sind, geben sie gemeinsam die im Zuweisungsgespräch erarbeitete Stellungnahme zuhanden des Schulamtes ab.
Kommen Eltern und Lehrperson nicht zu einer Einigung über die Zuweisung, kann das Kind eine Übertrittsprüfung ablegen. Über sämtliche Zuweisungen entscheidet schliesslich das Schulamt.
Abschlusszeugnis
Die Schülerinnen und Schüler erhalten nach jedem Semester ein Semesterzeugnis. Am Ende der Primarstufe wird kein Abschlusszeugnis erworben. Alle Schülerinnen und Schüler setzen ihre Ausbildung auf der Sekundarstufe I fort.
Referenzen: