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Liechtenstein de:Sekundarbildung und postsekundärer, nicht-tertiärer Bereich

Liechtenstein

6.Liechtenstein de:Sekundarbildung und postsekundärer, nicht-tertiärer Bereich

Last update: 14 April 2021

Die Sekundarbildung ist in die Sekundarstufen I und II aufgeteilt. Sie ist von zwei selektiven Momenten geprägt.

Die Sekundarstufe I bildet den zweiten Teil der obligatorischen Schulzeit und bereitet Schülerinnen und Schüler auf den Eintritt in die Sekundarstufe II vor. Sie gliedert sich in drei Schularten mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen: die Oberschule, die Realschule und die Unterstufe des Gymnasiums (Stufe 1-3).

Für Schülerinnen und Schüler, die im Anschluss an die obligatorische Schulzeit keine Anschlusslösung gefunden haben, ist der Besuch des Freiwilligen 10. Schuljahrs als Brückenangebot möglich.

Die Sekundarstufe II umfasst allgemeinbildende und berufsbildende Ausbildungsgänge und gehört zum postobligatorischen Bereich.

  • Zu den allgemeinbildenden Ausbildungsgängen zählen Ausbildungen an Maturitätsschulen (Gymnasium, Berufsmittelschule). Sie sind nicht unmittelbar berufsqualifizierend sondern bereiten auf Ausbildungsgänge auf der Tertiärstufe (ISCED 5A) vor.
  • Zu den berufsbildenden Ausbildungsgängen zählt die berufliche Grundbildung nach dualem System (Lehre) oder als schulisches Vollzeitangebot (Fachschulen). Die Ausbildungsgänge führen direkt in eine berufliche Tätigkeit und bereiten auf Ausbildungsgänge auf der Tertiärstufe vor. Während der beruflichen Grundbildung kann wahlweise eine Berufs- oder Fachmaturität erworben werden.

Auf die neun Jahre dauernde obligatorische Schulzeit (Primarstufe und Sekundarstufe I) folgt für rund 65% der Jugendlichen in Liechtenstein eine berufliche Grundausbildung (duales System) ohne oder mit integrierter Berufsmaturität (siehe Kapitel 6.4), etwa 25% besuchen eine gymnasiale Maturitätsschule. Ein kleiner Teil absolviert an so genannten Fachschulen eine berufliche Qualifikation an oder engagiert sich als angelernte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Arbeitswelt.

Träger der öffentlichen Schulen auf der Sekundarstufe I und II ist der Staat. Insgesamt gibt es in Liechtenstein drei Oberschulen, fünf Realschulen und ein Gymnasium.

Neben den öffentlichen Schulen sind zwei Privatschulen mit Angeboten auf der Sekundarstufe (die Liechtensteinische Waldorfschule sowie die bilinguale Schule (formatio Bilinguale Privatschule) vorhanden. Die Privatschulen erhalten für Schülerinnen und Schüler einen Pro-Kopf-Beitrag vom Staat, darüber hinaus werden sie über Schulgelder und Spendenbeiträge finanziert.

Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler auf der Sekundarstufe I besucht eine öffentliche Schule. Auf der Sekundarstufe sind für Liechtenstein zunehmend Bildungsangebote der grenznahen Regionen der Schweiz und Österreich von Bedeutung. So findet der schulische Teil der beruflichen Grundbildung vollständig in der Schweiz statt. Liechtenstein beteiligt sich direkt (Trägerbeiträge) und indirekt (Teilnahme an interkantonalen Finanzierungsvereinbarungen) an den Kosten der jeweiligen Ausbildungsinstitutionen. In Österreich werden bevorzugt Internatsschulen der Sekundarstufe I sowie Maturitätsschulen besucht.

Referenzen: