Die Lehrpläne tragen wesentlich dazu bei, dass die Jugendlichen der DG lernen, ihren Blick über den Horizont ihres lokalen oder regionalen Umfeldes hinaus zu richten und dazu angeregt werden über den Alltag Jugendlicher anderer Länder und Kontinente nachzudenken.
In den Primarschulen
Der Lehrplan für die Primarschulen im Fach Erdkunde enthält zahlreiche Empfehlungen und Hinweise, mit den Schülern einige besonders typische geopolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Merkmale herauszuarbeiten, nicht nur über Belgien und die Europäische Union, sondern auch über einige ausgewählte Länder der anderen Erdteile.
Im 6. Schuljahr sieht dieser Lehrplan im Fach Geschichte vor, die europäische Einigung zu behandeln und sich mit einige der großen aktuellen Problemen auseinanderzusetzen.
Im Bereich Bürgerkunde, das in der DG fächerübergreifend erteilt wird, steht die Erklärung der universellen Menschenrechte auf dem Programm sowie die Behandlung der internationalen Solidarität. Dies sind jeweils sehr günstige Gelegenheiten, um die Wichtigkeit des Dialogs zwischen den Kulturen hervorzuheben und um die Schüler für die Probleme zu sensibilisieren, die zahlreiche zugewanderte Mitschüler erlebt haben und die sie sehr oft immer noch belasten.
In den Sekundarschulen
In den Sekundarschulen wird die europäische und internationale Dimension in verschiedenen Unterrichtsfächern und in verschiedenen Schuljahren behandelt:
Im Wahlfach Wirtschaftswissenschaften
Im 4. Sekundarschuljahr wird die Europäische Union zu thematisiert: die 15-16jährigen Schüler sollen in der Lage sein die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in Europa aufzuzeigen.
Die Schüler des 6. Sekundarschuljahres vergleichen die Unterschiede zwischen den amerikanischen und europäischen Wirtschaftssystemen, indem sie sich auf die Wirtschaftdoktrinen und auf das Tagesgeschehen beziehen.
Im Pflichtfach Geschichte
Zu den Inhalten des Geschichtsunterrichts im 6. Sekundarschuljahr gehört das Kapitel "Geopolitische Entwicklung Europas von 1945 bis heute".
Die Schüler lernen wie es zur Ost- und Westblockbildung in der Zeit des Kalten Krieges in Europa, wie es zum Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks gekommen ist und welche Herausforderungen sich heute in Osteuropa stellen.
Sie erfahren, dass sich Europa noch in der Zeit des Kalten Krieges bereits von einem Europa der Friedhöfe zu einem Europa ohne Binnengrenzen auf den Weg gemacht hat. Sie untersuchen, welche neuen Perspektiven sich durch den Beitritt weiterer Staaten eröffnen, in einem schlussendlich neuen Europa, das ein Raum politischer und sozialer Demokratie werden soll.
Im Pflichtfach Erdkunde
Der Lehrplan für das Unterrichtsfach Erdkunde sieht im 5. Jahr das Thema „Menschen in Bewegung in der Europäischen Union“ vor. Die Schüler versuchen zu erklären:
- aus welchen Gründen ganze Bevölkerungsgruppen in den letzten Jahrzehnten ihre angestammte Heimat verlassen;
- sie untersuchen die Altersstrukturen in der Europäischen Union und welche Folgen eine allgemeine Überalterung auf die Zukunft unseres sozialökonomischen Systems hat;
- sie überlegen in diesem Zusammenhang, ob nicht eine vernünftige Einwanderungspolitik dazu beitragen kann, dieses Problem zu lösen.
Im technischen und berufbildenden Unterricht ist dieses Thema im Lehrplan des 6. Jahres vorgesehen.
Im Wahlfach Altsprachen
Der Lehrplan für die Altsprachen sieht vor, die wichtigsten Aspekte der griechischen und römischen Kultur sowohl mit unserer heutigen Kultur als auch mit den Bestandteilen unserer individuellen und kollektiven Identität unter Berücksichtigung ihrer europäischen und universellen Dimension in Beziehung zu setzen.