Für die Verbesserung der Chancen jeder und jedes Einzelnen am Arbeitsmarkt hat die Erfassung und Zertifizierung beruflich relevanter Kompetenzen eine besondere Bedeutung. Auch vor dem Hintergrund der Empfehlung des Rates vom Dezember 2012 zur Validierung non-formalen und informellen Lernens richtete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2013 die Arbeitsgruppe Validierung von nonformalem und informellem Lernen ein. Der Arbeitsgruppe, die ihre Tätigkeit im Jahr 2018 beendet hat, gehörten alle relevanten Partner aus Bund und Ländern, von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie weitere Expertinnen und Experten an.

Mit dem 2015 vom BMBF mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) gestarteten Pilotprojekt ValiKom wurde mit acht Kammern aus Industrie, Handel und Handwerk für ausgewählte Berufe ein standardisiertes Verfahren zur Erfassung, Bewertung und Zertifizierung beruflicher Kompetenzen entwickelt und erprobt. Als Ergebnis des Validierungsverfahrens steht ein bundeseinheitliches Zertifikat der zuständigen Stellen über die festgestellte (Teil-) Gleichwertigkeit. Seit dem 1. November 2018 wurden in ValiKom-Transfer weitere Standorte aufgebaut. Bis Oktober 2024 bieten im Projektverbund 13 Handwerkskammern, 17 Industrie- und Handelskammern sowie zwei Landwirtschaftskammern Validierungsverfahren für über 30 Berufe an.

Das Validierungsverfahren richtet sich an Personen, die mindestens 25 Jahre alt sind und die unabhängig von ihrem derzeitigen Beschäftigungsstatus, im In- und Ausland einschlägige, beruflich relevante Kompetenzen erworben haben, diese aber nicht durch einen entsprechenden Berufsabschluss nachweisen können.

Auf der Grundlage der Ergebnisse der Transferinitiative sollen gemäß den Verabredungen in der Nationalen Weiterbildungsstrategie Möglichkeiten und Varianten einer gesetzlichen Verankerung eines Validierungsverfahrens geprüft werden.